Wirtschaftskrise trifft die Bootswerften

Der Yachtenhersteller HanseYachts hat einen dramatischen Umsatzeinbruch erlebt. In der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2008/2009 sank der Umsatz von 50 auf 21 Millionen Euro, das sind 58 Prozent. Dies hat die börsennotierte Werft in einer Adhoc-Mitteilung bekannt gegeben. Die Mitteilung hat folgenden Wortlaut.

Greifswald, 11. März 2009 – Die Wirtschaftskrise hinterlässt auch bei der HanseYachts AG ihre Spuren. Ein anhaltender Nachfragerückgang sowie der nach wie vor starke Euro und die damit verbundene Verteuerung der Yachten in den Nicht-Euro-Märkten sind die Hauptgründe für die negative Geschäftsentwicklung der HanseYachts AG im ersten Halbjahr (31. Januar 2009) des Geschäftsjahres 2008/2009. Die erwartete typische saisonale Belebung der Nachfrage ist trotz einiger guter Messeverkäufe bisher ausgeblieben. Die Umsatzerlöse liegen mit 21 Mio. Euro um 58 Prozent unter den Umsätzen des Vorjahresvergleichszeitraumes (Vorjahr: 50 Mio. Euro). Der HanseYachts Konzern erzielte im ersten Halbjahr ein EBIT von -9,8 Mio. Euro (Vorjahr: -0,2 Mio. Euro).

Die umgesetzten Kapazitätsanpassungsmaßnahmen und die Reduzierung des Personalbestands werden aufgrund von Kündigungsfristen und Nachlaufeffekten erst in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres zu einer wesentlichen Verringerung der Kosten führen.

Aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung veröffentlicht die HanseYachts AG keine Umsatz- und Ergebnisprognose. Das Management des Unternehmens erwartet für das Gesamtjahr einen prozentualen Umsatzrückgang in der aktuellen Größenordnung. Die bisherige Erwartung, die negativen Ergebnisse des ersten Quartals im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres kompensieren zu können, kann nicht aufrechterhalten werden. Die Maßnahmen zur Kostensenkung werden planmäßig fortgesetzt.

Mit einer Eigenkapitalquote von 70 Prozent und einer soliden Liquiditätsausstattung verfügt der Konzern trotz der anhaltenden Krise an den Finanzmärkten über eine stabile Finanzlage.

Schwierigkeiten auch bei Hallberg Rassy

Auch die schwedische Werft Hallberg Rassy wurde von der Krise getroffen. Zwar rechnet die Werft für 2009 nochmals mit einem Umsatzrekord. Doch der Auftragseingang ist eingebrochen. Die Produktion ist bis zum Sommer voll ausgelastet, aber damit werden nur die alten Aufträge abgearbeitet. Die Anschlussaufträge fehlen. So hat Hallberg Rassy angekündigt, in der zweiten Jahreshälfte ein Drittel aller Mitarbeiter zu entlassen. Dennoch bleibt Hallberg Rassy-Chef Magnus Rassy optimistisch. Der Hafen wird – wie geplant – ausgebaut und auch die neue Lackierstraße wird im Juni in Betrieb genommen.

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